© Jens Niefenecker 2015
Vom Decken bis zur Abgabe
Wir züchten nach § 11 Tierschutzgesetz mit gesunden, rassetypischen und wesensstarken Hunden, die
alle die Zuchttauglichkeitsprüfung bestanden haben.
Alle Welpen werden von uns mit dem dafür nötigen Wissen liebevoll aufgezogen. In der 3., 5. und
7. Woche werden sie entwurmt und in der 8. Woche dem Tierarzt vorgestellt. Dort werden sie unter-
sucht, gechipt und geimpft und ihre Krallen werden geschnitten. Anschließend erhält jeder Welpe
ein Gesundheitszeugnis und der Wurf wird abgenommen.
Ab der 9. Woche sind die Köfferchen unserer Welpen gepackt und sie dürfen in ihr neues Zuhause
umziehen. Selbstverständlich stehe ich Ihnen darüber hinaus auch weiterhin mit Rat und Tat zur
Seite und Sie können mich gerne bei Fragen und/oder Problemen anrufen. Unsere Welpen bekommen
ihren Ahnenpass vom Verein für das Hundewesen e.V.. Dort bin ich Mitglied und eingetragene Züchterin.
Die Läufigkeit und der Deckakt
Die Läufigkeit einer Hündin spielt sich nach einem bestimmten Muster ab, welches sich in vier
Phasen gliedert:
Phase 1: Der Proöstrus oder die "Vorbrunst"
Diese Phase der Läufigkeit ist für den Hundebesitzer recht leicht zu erkennen, denn zu dieser Zeit
sondert die Hündin einen blutigen Scheidenausfluss ab und ist für unkastrierte Rüden besonders
attraktiv, was dazu führt, dass sie kaum von ihr lassen wollen.
Fruchtbar ist die Hündin in dieser Phase noch nicht und reagiert zickig auf ihre Verehrer: Sie weicht
ihnen aus, bellt und kann auch mal schnappen, um sie loszuwerden. Diese Phase dauert durchschnitt-
lich neun Tage, kann aber auch deutlich länger oder kürzer sein, zw. 3 u. 17 Tagen ist alles möglich.
Phase 2: Der Östrus oder die "Brunst"
Die zweite Phase der Läufigkeit bei der Hündin tritt ein, wenn die
Hundedame tatsächlich fruchtbar, also deckbereit ist. In diesem
Verlauf finden mehrere Eisprünge statt, der Scheidenausfluss der
Hündin wird wässrig. Durchschnittlich neun Tage lang zeigt sie sich
nun interessiert an ihren Verehrern. Nähert sich ein Rüde, bleibt sie
stehen und dreht ihre Rute zur Seite. Deshalb wird diese Phase auch
als "Standhitze" bezeichnet. Für Hundezüchter gilt nun: AB ZUM RÜDEN!!!
Phase 3: Der Metöstrus oder die "Nachbrunst"
Nun werden die Läufigkeitssymptome im Verlauf deutlich schwächer bis gar nicht mehr sichtbar, aber
eine hormonelle Veränderung sorgt in den nächsten Wochen trotzdem noch dafür, dass Sie einige
Auffälligkeiten an Ihrem Vierbeiner entdecken werden.
Die Produktion des Hormons Progesteron sorgt, wenn die Hundedame gedeckt wurde, für ideale
Bedingungen bei der Einnistung des Embryos. Bei Hündinnen, die nicht gedeckt wurden, wird es
ebenfalls produziert und führt manchmal zur Scheinträchtigkeit und Milchproduktion.
Phase 4: Der Anöstrus
Diese "Ruhephase" im Verlauf der Läufigkeit bei der Hündin geht ohne äußerliche Anzeichen von-
statten und dauert mehrere Wochen bis Monate. Sie endet mit dem Beginn der nächsten Läufigkeit,
also dem Proöstrus. Die Hundedame ist in dieser Phase nicht fruchtbar.
Ist die Hündin gedeckt, ist der 25.-31. Tag nach dem ersten Deckakt der
idealste Zeitpunkt, um eineTrächtigkeit anhand eines Ultraschallbildes
beim Tierarzt feststellen zu lassen.
Die Geburt
Unsere Hündinnen bringen ihre Welpen bei uns im Wohnzimmer zur Welt. Ihnen stehen verschiedene
Wurflager zur Verfügung. (Wurfkiste, große Transportbox zur Höhle umgebaut, Mona mag die ganz
normalen Hundekörbchen, jeder, wie er mag) Alles ist mit Handtüchern, Babyspucktüchern, Wasch-
lappen u.ä. ausgestattet, damit sich die Hündin ihr eigenes Nest, bzw. ihre eigene Höhle bauen kann.
Wenn der Tag der Geburt näher rückt, lasse ich unsere werdende Mama nicht mehr aus den Augen.
Ich habe dann mein Nachtlager auch im Wohnzimmer auf der Couch aufgeschlagen, damit ich genau
weiss, wie es meiner Hündin geht und was sie möchte. Damit sie die nötige Ruhe hat und sich nur auf
die bevorstehende Geburt und ihre Babys konzentrieren kann, habe ich den Durchgang zwischen
Wohnzimmer, Flur und Küche mit einem Babytürschutzgitter abgesperrt. So “dürfen” die anderen Hunde
nur aus sicherer Entfernung zuschauen. Einige “leiden” sogar ein wenig mit.
Irgendwann geht plötzlich alles ganz schnell und der erste Welpe wird geboren.
Dies ist das Geburtsvideo von Ayla.
Der allererste Welpe, der im Hause “Niefi”
das Licht der Welt erblickt hat.
Das war sowohl für Chyra, als auch für mich eine
mega aufregende Zeit.
Auch heute noch ist der Moment, in dem ein
Welpe geboren wird, für mich immer wieder
ein kleines Wunder. Ich bin jedes Mal so voller
Adrenalin: Wie meistert es DIE Hündin? Wie
verläuft es bei DER Hündin? Es ist bei jeder Hündin
anders und aufregend und spannend zugleich!!!
Direkt nach der Geburt rufe ich unsere Tierärztin an, die entweder sofort
oder gleich nach der Sprechstunde zu uns kommt. Sie schaut sich die
Welpen an, ob alle gesund sind, ordentlich abgenabelt wurden und sich
alle schon zur Milchbar gerobbt haben. Die Mutterhündin wird untersucht,
geschaut, ob genügend Milch da ist und sie bekommt eine “Reinigungs-
spritze”, damit auch wirklich alles ausgeschieden wird. Manchmal kann es
passieren, dass die Nabelschnur reisst und eine Nachgeburt “drin” bleibt.
Dies kann zu schwerwiegenden Folgen führen. Auch wenn die Geburt “normal”
verlaufen ist, bekommen “meine Mädels” diese Spritze, denn ein unnötiges Risiko gehe ich nicht ein.
Die ersten Wochen
In der ersten Zeit braucht die Hündin mit ihren Welpen viel Ruhe. Dafür haben wir ihr ein liebevolles
Welpennestchen eingerichtet, was auch noch ein wenig an eine Höhle erinnert. Sie sind dort sicher
geschützt, fühlen sich geborgen und können trotzdem bei uns im Wohnzimmer sein. Ich habe ein
Babykuschelnest hinein gelegt. Dort kann sich die Mama ankuscheln und ihre Welpis in “ihre Pfoten”
nehmen. Außerdem sind mehrere Babyfleecedecken in der Höhle. Dadurch haben sie es schön mollig
warm. Aber auch ohne Mama fühlen sich die Welpen dort “Hundewohl”. Die Decken werden täglich
gewechselt (je nach Bedarf mehrfach), damit die Welpen trocken und sauber liegen. Die Kleinen
werden täglich gewogen. In den ersten 10 Tagen morgens und abends, danach nur noch morgens.
Das mache ich aber bis zum Auszug eines jeden einzelnen Welpen. Das Gewicht trage ich in eine
Tabelle ein, so kann ich jederzeit kontrollieren, ob meine Murkels gut zunehmen.
Außerdem taste ich täglich mehrmals die Milchleiste der Mama ab, um zu kontrollieren, dass sich kein
Milchstau gebildet hat. Auch wenn ich “die Fliege an der Wand husten höre”, habe ich für die Nacht
ein Babyfon neben den Welpen und auf meinem Nachtschränkchen stehen, so dass ich schnell
agieren kann. Sei es, dass die Mutterhündin durch die vermehrte Nahrungsaufnahme auch mal nachts
raus muss, oder dass einer der Welpen den Weg zurück zur Mama nicht findet.
Die “Freiheit” ruft
Zwischen der 3. und 4. Woche brauchen die Welpen langsam mehr “Bewegungsfreiheit”. Sie merken,
dass sie kleine Beinchen haben, mit denen man sich zunächst noch recht wackelig, später aber immer
besser und schneller fort bewegen kann.
Zunächst erweitere ich das Welpennest und es gibt die erste “feste” Nahrung.
Ab der 5. Woche steht unseren Welpen ein großes “Spieleparadies” zur Verfügung. Dort können sie
alleine, oder mit den “Großen” nach Herzenslust spielen und toben. Ich habe altersgerechtes
Spielzeug ausgesucht, welches die Welpen optimal fördert. Sei es die Schulung des Gleichge-
wichtsinnes auf der Schaukel, dem Wackelbrett oder der Wippe,... Der Tunnel, das Bällebad u.v.m..
Auch eine Geräusche-CD bereitet von nun an unsere Welpen “auf das Leben da draussen” vor.
Bei schönem Wetter dürfen unsere Welpen den Garten “unsicher” machen. Auch dort habe ich zwar
Spielzeug stehen, aber ihr “Freiheitsdrang” ist dann meistens sooo groß, dass sie nur hin- und her
flitzen. Ca. eine Woche vor Abgabe der Kleinen üben wir noch die “Leinenführigkeit”.
Welpenbesuch
Endlich ist es soweit!!! Ab der 4. Woche dürfen die Familien ihre reservierten Welpen kennenlernen
und auch anfassen. Alle noch offenen Fragen können nun in Ruhe besprochen werden. Ob im Haus,
im Spieleparadies oder im Garten..... Alle haben immer sehr viel Spass dabei. Damit den Familien die
Zeit bis zum Abholen nicht allzu lange vorkommt, dürfen sie ihren Welpen nun regelmäßig besuchen
und schon eine Bindung zu ihm aufbauen.
Wurmkur
Wie bereits schon oben erwähnt, werden unsere Welpen regelmäßig entwurmt. Und zwar in der
3., 5. und 7. Woche. Meistens finden sie das nicht so lecker,..... aber da müssen sie durch.
Hier ein paar Bilder:
Tierarztbesuch und Wurfabnahme
In der 8. Woche stelle ich meine Welpen dem Tierarzt vor. Sie werden gründlich untersucht, gechipt
und geimpft und die Krallen werden geschnitten. Die Arzthelferin füllt die EU-Heimtierausweise aus
und der Tierarzt erstellt die Gesundheitszeugnisse für jeden einzelnen Welpen und nimmt zum
Schluss noch den Wurf ab. Anderenfalls übernimmt das der Zuchtwart.
So sieht jede Untersuchung und Wurfabnahme aus:
Zähne zeigen:
Hier wird geschaut,
ob der Welpe ein
vollständiges
Scherengebiss hat.
Augen/Ohren konrollieren:
Die Augen haben einen
klaren (keinen trüben
Blick) und die Ohren sind
frei von Parasiten.
Fell absuchen:
Auch das Fell
ist gepflegt,
glänzt und ist frei
von Prarasiten.
Herz abhören:
Das Herz schlägt
ruhig und gleichmä-
ßig und weist keine
Auffälligkeiten auf.
Chip setzen:
Der Chip wird ge-
setzt. Damit kann der
Hund “identifiziert”
werden.
Krallen schneiden:
Die Krallen werden
geschnitten, damit
der Welpe nicht über-
all hängen bleibt.
Impfen:
Der Welpe bekommt
seine erste Grund-
immunisierung.
Gesundheitszeugnis und Wurfabnahme:
Die Gesundheitszeugnisse für die Welpen
werden ausgestellt und es erfolgt eine
Beurteilung zur Wurfabnahme.
Diese hört sich wie folgt an: Alle Welpen befinden sich in einem sehr guten Allgemein- und Pflegezu-
stand, haben keinen Nabelbruch, keine Parasiten und gesunde kleine Herzchen. Alle Welpen haben ein
Scherengebiss, keine Wolfskrallen und bei den Rüden sind beide Hoden vollständig abgestiegen.
Bei dieser Beurteilung kann man als Züchter nur stolz und glücklich sein.
Nachdem wir vom Tierarzt zurück sind, melde ich alle meine Welpen noch bei TASSO an.
Auszug:
Ab der 9. Woche dürfen unsere Welpen in ihre neuen Familien ziehen.
Die Köfferchen sind gepackt und neben dem EU-Heimtierausweis, dem
Gesundheitszeugnis, Futter für die ersten Tage, Welpenstarterpaketen,
einer kostenfreien Hunde-Haftpflichtversicherung für ein halbes Jahr,
Geschirr und Leine, gibt es noch viele kleine persönliche Dinge von mir,
die den neuen Welpenbesitzern hoffentlich viel Freude bereiten und den
kleinen Welpen den Start in ihr vielleicht größtes Abenteuer ihres Lebens
ein wenig erleichtern. Die Ahnenpässe schicke ich nach, falls sie bei Ab-
holung des Welpen noch nicht da sein sollten. (Ist jedoch eher die Ausnahme.)
Doreen Niefenecker
Viel Spass mit Ihren kleinen Fellnasen!!!
Zum Vergrößern bitte Fotos anklicken