© Jens Niefenecker 2015
Warum eine Ahnentafel ?
Der Stammbaum ist der wichtigste Baum im Leben eines Rassehundes.
Er gibt Auskunft über die Vorfahren des Welpen bis zu den Großeltern des Welpen.
Außerdem finden sich in der Ahnentafel Name, Farbe, Rasse, Geschlecht, Chip Nummer und Wurftag des
Hundewelpen.
Um einen Stammbaum einer anerkannten Zuchtorganisation zu erhalten, muss der Züchter bestimmte
Auflagen erfüllen.
Darunter fällt z.B. Wurfzahlbegrenzung bei der Hündin, sowie, je nach Rasse, bestimmte
Gesundheitschecks.
Zudem werden die Würfe von einem speziell geschulten Zuchtwart abgenommen.
Eine Ahnentafel ist daher mehr als nur ein Stück Papier.
Sie sollten bei einem Rassehund auf einen, von einem anerkannten Zuchtverband ausgestellten,
Stammbaum großen Wert legen.
Bei dem Kauf aus einer kontrollierten Zucht, bekommen Sie einen Hund, der mit viel Liebe, Arbeits- und
Kostenaufwand für einen optimalen Start in sein langes Hundeleben aufgezogen wurde.
Die Hundezucht ist ein sehr teures Hobby und rechnet sich für einen seriösen Züchter nicht.
Ein seriöser Züchter ist Mitglied in einem Rassehundeverein, in dem auch Gebühren für Vereinsbeiträge,
Stammbäume, Wurfabnahme- Eintragungskosten etc. zu tragen sind.
Was kostet ein Hund bei Ihnen?
Das ist oft die erste Frage.
Kein Interesse an den Elterntieren, unserer Aufzucht und gar Gesundheitsfaktoren etc.. Je billiger, je
lieber, alles andere ist unwichtig und am besten ohne Papiere, denn die braucht man ja eh nicht! Aber
unsere Hunde sind keine Billigartikel! Es sollen ihre Familienmitglieder werden und sie ein Hundeleben
lang begleiten!
Der Kaufpreis ist das geringere Übel, die laufenden Kosten sind deutlich höher. Keiner kann ihnen eine
Garantie geben, aber sie haben mit dem Rassehund aus überprüfter Zucht doch das momentan Beste,
was sie bekommen können an Absicherung!
Wir, als verantwortungsvolle Züchter, müssen die Abstammung unserer Nachzucht nachweisen.
Mit dem Abstammungspapier belegen wir, dass wir keine Inzucht betreiben. Ohne Papier können Sie als
späterer Hundebesitzer nicht erkennen, wer die Eltern des Welpen sind oder ob es nicht doch eine
Vater/Tochter- Verpaarung ist.
Als Züchter müssen wir genau die Verpaarungen unserer Hunde aussuchen.
Viele Hundekäufer eines Rassehundes meinen, sie bräuchten keinen ordentlichen
Abstammungsnachweis - also keine Ahnentafel -, weil sie mit ihrem Hund weder auf Wettbewerbe gehen
wollen, noch züchten möchten.
Das öffnet Tür und Tor für skrupellose Hundevermehrer und Hundehändler, deren Rassehunde Welpen
aus zweifelhafter Quelle stammen. Deshalb sollte jeder Rassehundekäufer, im Sinne des Tierschutzes,
Wert auf eine ordentliche Ahnentafel legen, die bestätigt, dass sein Hund aus einer kontrollierten Zucht
stammt.
Informieren sie sich vorher genau!
Ein verantwortungsvoller Züchter entschließt sich aus freien Stücken dazu, diesen z.T. strengen
Zuchtbestimmungen zu unterwerfen.
Einfach, weil Ihnen die Verantwortung, die mit Ihrer Liebhaberzucht einhergeht, bewusst ist.
Daher schauen Sie sich genau bei Welpenanbietern um, fragen Sie nach den Elterntieren, der
Zuchttauglichkeit, usw.
Kaufen Sie in Ihrem und im Interesse des Hundes selbst nicht aus Mitleid auf einem Bauernhof oder bei
einem Händler/Vermehrer, wo die Welpen verschiedenster Rassen ab der ca. 4. Lebenswoche in kleinen
mit Stroh ausgelegten, gemauerten Boxen leben müssen.
Für jeden verkauften Welpen kommen viele neue dazu.
Die Ahnentafel eines Hundes ist also eine Urkunde, die wie ein KFZ -Brief beim Auto, als Nachweis seiner
Abstammung und gleichzeitig als Eigentumsnachweis gilt.
Vielleicht können Sie jetzt eher nachvollziehen, warum eine Ahnentafel doch ein Stück weit ein “Zertifikat”
ist und kein unnötiges Stück Papier.
Anfallende Kosten eines verantwortungsvollen und vom Verein kontrollierten Züchters
- Mitgliedschaft in einem anerkannten deutschem Verein
- Besichtigung unserer Gegebenheiten durch den Zuchtwart sowie Beantragung eines Zwingernamens
und jährlichen Mitgliedsbeitrag
- Umbaumaßnahmen (Welpenzimmer (im Haus), Auslauf, etc.)
- Auswahl und Erwerb einer oder mehrerer geeigneter Zuchthündinnen
- Bestmögliche, fürsorgliche Aufzucht innerhalb der Familie (wie auch Impfungen, regelmäßige
Entwurmungen, hochwertiges Futter)
- Untersuchungen der Zuchthunde (Gesundheitschecks für die Zuchtverwendung)
- Auswahl eines passenden Deckrüden / Decktaxe (nebst mehrfacher Fahrtkosten, da der Rüde meist
weiter weg wohnt)
- Vor dem Deckakt natürlich noch weitere Untersuchungen (z.B. Abstrich, Herz / Lungenuntersuchung)
und Impfungen durch den Tierarzt
- Ultraschall
- Untersuchung (ggf. Röntgen) und spezielle Medikamente während der Trächtigkeit
- Spezielles Futter (z.B. Welpenmilch) für trächtige Hündinnen, Wurfutensilien (Wurfkiste, Heizstrahler,
Medikamente, Einlagen, Handtücher, Decken etc.)
- Hausbesuche des Tierarztes nach der Geburt (Reinigungsspritze) sowie Begutachtung der Welpen
- 24 Std. Betreuung und Aufzucht der Welpen im Hause bis zur Abgabe
- “Werbungskosten” (Anzeigenschaltung, Telefonkosten für die langen Beratungsgespräche mit
Interessenten)
- Erstellung einer Internet-Präsenz und Mails, um die neuen Familien stets auch mit Fotos auf dem
Laufenden zu halten
- hochwertigstes Welpenfutter, Spielzeuge, Tunnel, Wippe, etc.
- Beantragung der Ahnentafeln beim Verein
- regelmäßiges Entwurmen sowie Impfen und Setzen des Identitätschips (Tierarzt-Hausbesuch)
- Wurfkontrolle und Wurfabnahme durch den Zuchtwart
- Ahnentafeln
- Welpenpakete
- ... und noch vieles mehr...
Die Unmengen von Liebe und Zeit, Sorgen und Nöten eines Züchters, der Schlafmangel, die Bemühungen
für die beste Prägung und Sozialisierung und Vorbereitung auf die neuen Heime sind einfach
unbezahlbar.
Natürlich steht ein guter Züchter auch nach Abholung - oder gerade ab da - beratend zur Seite.
Jetzt wird sicher ganz schnell klar, dass es schier unmöglich ist, einen Welpen für 1.500 € oder sogar
teilweise für 1.000 € abzugeben.
Die Preise für einen innerhalb der Familie liebevoll aufgezogenen Welpen beginnen bei 1.800,00 €. Bei
Welpen mit besonderen oder seltenen Farben kann der Preis auch höher ausfallen. Ich sehe den
Kaufpreis eines Welpen als eine Art Aufwandsentschädigung, da sich der Wert eines Tieres nur schwer in
Zahlen ausdrücken lässt.
Als verantwortungsvolle Hobbyzüchterin spare ich nicht am Geld an der Haltung meiner Hunde, weder bei
den “Großen”, noch bei den “Kleinen”. Auch sollen meine Zuchttiere weiter gut versorgt sein, wenn die
Zucht an ihre biologische Grenze stößt, denn jede Fellnase soll seinen “Altersruhestand” genießen
können.
Viele Lebensumstände wie Ernährung und Aufzucht können spätere Auswirkungen haben.
Alle die Mühen des Züchters sind vergeben, wenn der Besitzer nicht genauso sorgfältig die Aufzucht des
Hundes weiter führt und bedenken Sie auch "Mutter Natur" hat immer noch ein Wörtchen mitzureden.